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Der Finanzplatz Schweiz zählt zu den Führenden der Welt. Im Bereich FinTech jedoch hinken wir hinterher. Hindert uns die Stärke der traditionellen Banken daran, den Schritt in eine digitalisierte Finanzwelt zu wagen? Oder besteht hierdurch auch eine Chance?

Nehmen wir Neon als Beispiel. Mit N26 und Revolut, aber auch etablierten Schweizer Banken, ist die Konkurrenz gross. Gerade diese traditionellen Unternehmen ermöglichen jedoch auch Wachstum. So unterstützt die Hypothekarbank Lenzburg, das FinTech-Startup mit ihrem Kernbankensystem Finstar®. Die «gratis mobile Konto-App für dein Smartphone» kam 2018 auf den Markt und konnte unter anderem durch diese erfolgreiche Zusammenarbeit bis Ende 2021 rund 100’000 Kund*innen gewinnen.

Als einer der führenden Finanzplätze der Welt ist das Potenzial für FinTech-Apps in der Schweiz gross. Wir sind überzeugt, dass sowohl ein traditionelles Finanzinstitut als auch ein Startup vom FinTech-Trend profitieren kann.

Wir haben selbst schon Startups und etablierten FinTech-Unternehmen geholfen und wissen daher, dass die technische und gestalterische Umsetzung einer App, insbesondere mit Fokus auf die User-Experience, matchentscheidend ist. Hier zeigen wir dir, was gutes FinTech-App-Design ausmacht und wodurch sich top mobile Apps von den Flops unterscheiden.

1. FinTech-App-Design – die Idee

Einige unserer Kund*innen kommen bereits mit einem fertigen Plan, andere haben erst eine grundlegende Businessidee. Wichtig ist auf jeden Fall zu evaluieren, was das gemeinsame Ziel ist und welche Zielgruppe angesprochen wird.

“Wir hören oft, dass ja klar ist, wer die Zielgruppe ist. Wenn man dann jedoch genauer nachfragt, stellt man fest, dass es doch nicht allen so bewusst ist.”

Daniel StumpExperience Designer bei Panter

Daniel weiss aus Erfahrung: Wenn man die Zielgruppe und deren Bedürfnisse nicht von Anfang an im Detail festhält und immer wieder berücksichtigt, kann das die Entwicklung der App zu einem späteren Zeitpunkt stark zurückwerfen.

“Für ein Startup haben wir mal einen Sommer lang eine mobile App entwickelt, die unter anderem das Design einer Weltkarte beinhaltete. Später fanden wir heraus, dass die meisten Kunden aus der DACH-Region sind und nur diese Ansicht benötigt wird.”

Martin MächlerMitgründer von Panter

Um solche Mehraufwände zu vermeiden, gilt es, eine Customer Journey Map zu gestalten und genaue Funktionalitäten, welche in der mobilen App benötigt werden, zu definieren.

2. Die Entwicklung einer FinTech-App

Von der Idee gehen wir gerne direkt zur Umsetzung. Lange Konzeptphasen und umfangreiche Wasserfall-Modelle sind beim App-Development fehl am Platz.

“Bei uns wird praktisch keine Idee 1:1 so umgesetzt, wie wir es anfangs geplant haben. Wir lassen Inputs und Testings einfliessen, um bestmögliche Resultate zu erzielen.”

Martin MächlerMitgründer von Panter

Es ist daher sinnvoll, die App-Entwicklung agil zu gestalten und nicht zu viel im Voraus zu definieren. Design – Develop – Test – Deploy – Review: Mit 2–3-wöchigen SCRUM Sprints können bereits frühzeitige Resultate erzielt werden. Erste Priorität hat hier die Analyse von Projektrisiken.

Auf folgenden Punkten sollte bei der Entwicklung der Fokus liegen:

Branding

Bei FinTech-Unternehmen ist es besonders wichtig, von Beginn an Vertrauen zu schaffen. Das Branding und die Bildsprache spielen hier eine wichtige Rolle und sollten von Anfang an stehen, damit sowohl digital als auch offline alles ineinandergreift. Nehmen wir die Banking-App Revolut als Beispiel: Bei der Zustellung einer neuen Karte ist das Design der physischen Karte stimmig mit dem der mobilen App – so entsteht Wiedererkennungswert. Klar, man könnte Layout und Farben theoretisch auch im Nachhinein noch anpassen, in der Realität ist das jedoch gar nicht so einfach.

Design

Wir haben bereits viele Apps getestet und mitentwickelt – dabei sieht man Gutes wie auch Schlechtes. Es ist absolut nicht falsch, sich beim Design einer mobilen App an bestehenden Designs zu orientieren. Wichtig ist, dass man mit der Gestaltung die potenziellen Kund*innen erreicht und es schafft, sie durch intuitive Designs abzuholen und Vertrauen aufzubauen. Sich dazu ausschliesslich von bereits existierenden und erfolgreichen Designs inspirieren zu lassen, kann jedoch zur Betriebsblindheit führen.

Ein gutes Beispiel ist hier das Onboarding. Beim Registrierungsprozess entscheidet sich, ob die App schlussendlich genutzt wird und Nutzer*innen überhaupt andere Funktionen verwenden können.

Da das Onboarding zahlreiche Compliance- und Datenerfassungsschritte beinhaltet, ist es umso wichtiger, eine aussergewöhnliche User-Experience zu schaffen und die Nutzer*innen auf angenehme Weise mit der neuen App vertraut zu machen. Die 30–40 Schritte im Onboarding sollten unbedingt durch Dritte auf Einfachheit und Verständlichkeit getestet werden.

Sicherheit

Geht es ums Thema Sicherheit, wird erneut der eher traditionelle Finanzplatz Schweiz zum Thema. Für Schweizer Finanzinstitute gelten hohe Sicherheitsanforderungen, was sich auch in entsprechenden Regularien für FinTech-Apps widerspiegelt. Für die Datenspeicherung oder Log-in-Prozesse gibt es beispielsweise klare Richtlinien, welchem Standard eine FinTech-App entsprechen muss.

“Bei einem unserer Kunden hatten wir mal Komplikationen mit dem Aufbau einer Chatfunktion. Geplant war eine Form, die nur in den USA angeboten wurde. Aus regulatorischen Gründen durften die Daten jedoch die Schweiz nicht verlassen, was eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Firma unmöglich machte. Wir mussten uns dann auf die Suche nach einer Schweizer Lösung machen.”

Daniel StumpExperience Designer bei Panter

Textinhalte

UX-Writing, das Verfassen ansprechender textlicher Elemente eines User-Interfaces, wurde gerade im Finanzbereich lange vernachlässigt, ist aber von essenzieller Bedeutung für die gesamte User-Experience. Einerseits geht es darum, dass die Nutzer*innen die geschriebenen Inhalte effektiv verstehen, andererseits gibt es aber auch regulatorische Anforderungen, die befolgt werden müssen. So ändern sich etwa die Voraussetzungen, unter welchen man Begriffe wie «100 % sustainable» verwenden darf. Das muss unbedingt bei der Entwicklung berücksichtigt werden.

3. Testings

Die Entwicklung läuft an, man freut sich über die Fortschritte und die bereits implementierten Punkte – da vergisst man schnell das Wichtigste: Versteht der/die User*in die App? Unsere Kund*innen, aber auch wir als Entwickler*innen und Designer*innen, verfallen während der Gestaltung und Aufbereitung der mobilen App oft dem Tunnelblick. Um stets eine Aussensicht zu haben, werden Dritte für Testings einbezogen – während dem kompletten Entwicklungsprozess.

“Konstantes Testing ist wichtig, um zu verstehen, ob unsere Idee auch beim Kunden ankommt. Nehmen wir als Beispiel den Onboardingprozess. Kommen Kund*innen nicht durchs Onboarding, sind auch alle weiteren Funktionalitäten nutzlos.”

Daniel StumpExperience Designer bei Panter

4. Go-live

Ist die Entwicklung abgeschlossen, heisst es: Ready to go live. Unserer Devise ist hier: Mit dem an den Markt gehen, was man hat. Bei der Entwicklung wurden bereits Prioritäten gesetzt, daher benötigt eine App auch nicht von Beginn an alle Funktionen.

Beim Go-live ist wichtig, möglichst viel Aufmerksamkeit zu gewinnen. Viele FinTech-Apps setzen dabei auf finanzielle Willkommensgeschenke (Bsp. CHF 50.– als Erstinvestition beim Download der App). So erhält die App schon früh genügend Downloads.

Bonusprogramme können auch in den Monaten danach fortlaufend eingesetzt werden, zum Beispiel mit geschenktem Guthaben für Weiterempfehlungen. Als Vorzeigebeispiel fungiert hier die Banking-App Revolut: Bei ihrem Weiterempfehlungsprogramm haben sie Kundinnen belohnt, wenn sie fünf oder mehr Freundinnen eingeladen und diese dann auch ein Revolut-Konto erstellt haben.

Wieso wir nur Prototypen bauen, die auch skalieren können

Was wir oft feststellen, ist das Problem mit dem Wegwerfprototyp. Unternehmen lassen günstig etwas programmieren, mit der Idee, es später besser zu machen. Schlussendlich verwirft man diese schlechtere Version dann doch nicht und baut Technical Debt auf. Wir möchten mit einem Prototyp starten, der keine «Billigversion» ist.

Gemeinsam mit dem Pando Innovationsteam von Swisslife haben wir in kurzer Zeit eine hochmoderne Mobile-App entwickelt, die nutzerfreundlich, technologisch auf dem neusten Stand und skalierbar ist.

5. Weiterentwicklung: Regelmässige Updates bei FinTech App

Nach der Liveschaltung ist vor der Liveschaltung. Oder besser gesagt: Mit dem Go-live hat man zwar den ersten Meilenstein geschafft, sollte sich aber direkt wieder mit dem nächsten Schritt befassen. Nämlich: Wie kann ich die mobile App upgraden und/oder weiterentwickeln.

Bei der Entwicklung haben wir festgelegt, uns erst einmal auf den Kernnutzen zu fokussieren. Die erste Version der App nur mit den Kernfunktionen zu launchen hilft den Kund*innen dabei, sich in der App zurechtzufinden. Sobald eine App erfolgreich gelauncht ist, können in weiteren Entwicklungsschritten neue Funktionen dazukommen. Egal, ob Kernfunktion oder bereits erweiterte App: Stetige Updates sind ein Muss, um in puncto Sicherheit und Aktualität vorn mit dabei zu sein.

“Wir empfehlen unseren Kund*innen, mehrere kleine Updates auszurollen, anstatt ein komplettes Redesign der App vorzunehmen. So können sich Nutzer*innen langsam an neue Designs und Funktionen gewöhnen.”

Daniel StumpExperience Designer bei Panter

Bei der Banking-App Revolut zeigt sich das sehr gut. Wo anfangs nur eine Finanzübersicht vorhanden war, glänzt sie App heute mit zahlreichen Funktionen.

Vermeide grosse Sprünge in der UX und Nutzerführung

Aus Erfahrung können wir sagen: Nutzer*innen sind schnell überfordert.
Im Anfangsstadium einer App beinhaltet diese meist noch wenige Funktionen. Bei der Weiterentwicklung der App ist es daher wichtig, Neuerungen Schritt für Schritt einzuführen und nicht bei einem riesigen Update alles zu ändern.

Dein Projekt umsetzen? – Los geht’s.

Du hast sicher festgestellt: Wer sich einmal entscheidet, eine mobile App zu entwickeln, ist auf unbegrenzte Zeit mit diesem Projekt beschäftigt. Das allerwichtigste dabei: Niemals den Kundenfokus zu vergessen. Wir setzen dabei auf Testings und Anpassungen anstelle von endlosen Konzepten, damit du deinen Kund*innen möglichst schnell einen Mehrwert bieten kannst.

Hattest du beim Stichwort «Idee» direkt dein eigenes Projekt vor Augen oder gibt es in deiner Firma ein Kundenproblem zu lösen, welches auf einer soliden und kundenfokussierten App basieren soll? Wir unterstützen dich gerne und bringen unsere Expertise im Bereich App-Design und User-Experience in die Umsetzung deiner Projekte mit ein.

Kontaktiere uns unter: projects@panter.ch mit einer kurzen Beschreibung deiner Innovationsidee.